Bundesweite Warnstreiks vor dritter Verhandlungsrunde
Der Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst ist in vollem Gange. Bundesweit folgen Beschäftigte in dieser Woche dem Warnstreik-Aufruf der komba gewerkschaft. Sie bringen den Protest über ein fehlendes Angebot der Arbeitgeber auf die Straße.
Berlin, 13.05.2022. „Riesige Personalengpässe und zunehmende Abwanderungen bei gleichzeitig steigenden Aufgaben sind die traurige Realität im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Beschäftigten zeigen mit den Warnstreiks völlig zu Recht, dass sie da nicht mehr mitmachen wollen und können“, betont Andreas Hemsing, Bundes- und NRW-Landesvorsitzender der komba gewerkschaft und Mitglied der Verhandlungsführung, „die bisherige Ignoranz der Arbeitgeber ist absolut nicht nachvollziehbar. In der dritten und entscheidenden Runde haben sie die Möglichkeit, endlich mit mehr Aufwertung, Attraktivität und Entlastung auf den Fachkräftemangel und die Probleme in den Berufsfeldern zu reagieren. Mit dieser Erwartungshaltung kehren wir am 16. Mai zurück an den Verhandlungstisch.“
Bundesweit legen Beschäftigte in dieser Woche ihre Arbeit nieder. Sie fordern Perspektiven für sich und die dringend benötigten künftigen Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst. Zu Streikaktionen kam es u.a. in Nürnberg, Aachen, Bonn, Koblenz, Hannover. In Gelsenkirchen kamen am 12. Mai beispielsweise zahlreiche Beschäftigte aus den komba Orts- und Kreisverbände zusammen, um vor dem Dienstsitz von Oberbürgermeisterin Karin Welge zu protestieren. Welge ist gleichzeitig Präsidentin der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) und in dieser Funktion Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite.
Die dritte Runde ist für den 16./17. Mai in Potsdam angesetzt.
Foto: © Robert Pfeil
Demonstrationszug durch Bonn (12. Mai 2022)