Der aktuelle Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule der Bertelsmann Stiftung zeigt: Für den kommenden Rechtsanspruch zur Ganztagsförderung von Grundschul-kindern sind die Bundesländer unterschiedlich gewappnet. Es mangelt entweder an Plätzen oder Rahmenbedingungen. Vor allem braucht es flächendeckend mehr Fachpersonal. Die komba gewerkschaft appelliert, die Fachkräfteoffensive voranzutreiben.
Trotz länderspezifischer Unterschiede macht der Fachkräfte-Radar deutlich, dass sich der Rechtsanspruch nur mit mehr Personal und Platzausbau realisieren lässt. 100.000 Kräfte fehlen bundesweit für die Ganztagsförderung. Hinzu kommt die bis 2030 entstehende Lücke von rund 230.000 Kita-Fachkräften.
„In der Ganztagsarbeit geht es um qualitativ gute Bildung, Betreuung und Erziehung. Dieser Dreiklang kann nur mit qualifiziertem und ausreichendem Personal gelingen. Der Bund hat bereits einige Anstrengungen unternommen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Fakt ist aber auch, dass die Fachkräfteoffensive in den Erziehungsberufen weiter vorangetrieben werden muss – und zwar von Bund und Ländern gleichermaßen. Sonst steuern wir auf einen Kollaps der Systeme zu“, appelliert Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft, an die Politik.
Bislang gibt es wenige bis keine verbindlichen Regelungen für die Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Auch bundesweit einheitliche Qualitätsstandards fehlen. „Die Belastungen durch noch größer werdende Gruppen, nicht genügend pädagogische Fachkräfte sowie beengte Raumsituationen sind schon jetzt absehbar. Ein Gegensteuern ist zwingend notwendig. Guter Ganztag darf nicht von der Finanzkraft eines Landes oder einer einzelnen Kommune abhängen“, macht van Heemskerk deutlich.
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Foto: © Nicole Nießen