Mehr als 600 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zogen durch die Innenstadt
Die komba gewerkschaft schleswig-holstein (komba sh) hatte am Dienstag, 7. Februar 2023, ihre Mitglieder im Flensburger Rathaus, bei den Stadtwerken Flensburg, dem Technischen Betriebszentrum Flensburg (TBZ), den Flensburger Friedhöfen, der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH und beim Abfallwirtschaftsbetrieb in Kiel (ABK) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Zusammen mit dem deutschen beamtenbund und tarifunion schleswig-holstein (dbb sh) und weitere Fachgewerkschaften mobilisierte die komba sh mehr als 600 Beschäftigte. Um 9 Uhr trafen sich die Kolleginnen und Kollegen im Deutschen Haus in Flensburg, wo sie von dem stellvertretenden Landesvorsitzenden und Fachvorstand für Tarifrecht der komba sh Lothar Christiansen auf den bevorstehenden Protestmarsch mit einer Kampfrede eingestimmt.
Nach Ankunft des Gastredners Volker Geyer, Tarifchef des dbb, startete die Streikkolonne um 11 Uhr in Richtung Südermarkt. Sie zog am Flensburger Rathaus vorbei, dass von hunderten Trillerpfeifen regelrecht beschallt wurde. Der lange Zug durch die Flensburger Innenstadt führte überall zu Staus und lange Wartezeiten sowohl bei Autofahrer:innen wie auch Passant:innen.
Auf dem Südermarkt fand im Anschluss die zentrale Kundgebung statt. dbb-Tarifchef Geyer begründete in seiner Rede die Forderungen von einem Plus von 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr bei den monatlichen Entgelten. Anschließend sprach Jana Hanold von der komba jugend schleswig-holstein und stellte in einem immer wieder von Beifallsbekundungen unterbrochenen Redebeitrag dar, warum es notwendig ist, das Ausbildungsentgelt um 200 Euro zu erhöhen und eine unbefristete Übernahmezusage nach erfolgreicher Prüfung am Ende der Ausbildung verbindlich einzuführen.
Am Ende der Kundgebung gab Lothar Christiansen noch einmal die Richtung vor, was passiert, wenn in der 2. Verhandlungsrunde am 22. und 23. Februar in Potsdam kein annehmbares Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt wird: „Dann bestreiken wir im März noch mehr Stadtverwaltungen, Kitas, Stadtwerke, Abfallwirtschafts- und Servicebetriebe in Schleswig-Holstein und das auch länger als nur einen Tag!“