Die komba gewerkschaft weist kontinuierlich auf den großen Personalmangel in den Kitas hin. Sie fordert von der Politik verbindliche und dauerhafte Strategien für die notwendige Fachkräftegewinnung und -bindung. Der aktuelle Ländermonitor der Bertelsmann Stiftung zur frühkindlichen Bildung untermauert diese Forderungen.
Im Jahr 2023 fehlen in Deutschland, nach Erhebungen des Ländermonitors, rund 384.000 Kita-Plätze. Darüber hinaus mangelt es häufig an kindgerechter Personalausstattung.
„Mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung und genügend Plätze gibt es nur mit ausreichendem und qualifiziertem Personal. Eine gute Personaldecke verbessert die Arbeitsbedingungen für alle. Sie trägt wesentlich dazu bei, das Berufsfeld wieder attraktiver zu machen. Das System Kita benötigt insgesamt eine verbindliche und nachhaltige Strategie. Fachkräfte müssen gewonnen und Bestandspersonal muss gehalten werden. Wenn weiter nichts passiert, dann können die Kitas ihren Bildungsauftrag nicht mehr garantieren“, betont Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundesvorsitzende der komba gewerkschaft.
Für die vorhandenen Fachkräfte in den Kitas fordert die komba gewerkschaft Entlastung. „Neue, qualifizierte Fachkräfte gibt es nicht von heute auf morgen. Solange können die jetzigen Kita-Fachkräfte allerdings nicht warten. Bereits jetzt spielen viele von ihnen mit dem Gedanken, das System zu verlassen. Um das zu verhindern, muss über Entlastung gesprochen werden. Wir brauchen nicht zuletzt eine Aufgabenkritik mit den Leitfragen, was tatsächlich zur pädagogischen Arbeit gehört und welche Aufgaben durch unterstützende Kräfte wahrgenommen werden können“, macht van Heemskerk deutlich. Die komba unterstützt daher die Aufforderung der Bertelsmann-Stiftung, das Aufgabenportfolio der Kitas als eine von weiteren wichtigen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu überprüfen.
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