komba Hamburg fordert unter anderem realistische Bearbeitungszeiten sowie angemessene Stellenausstattung.
Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen haben am 02.02.2017 einen 11-Punkte-Plan für die bezirklichen Kundenzentren vorgelegt, der bis 2018 umgesetzt sein soll. Kernpunkte sind kürzere Warte-und deutlich ausgeweitete Öffnungszeiten, eine bessere Terminvergabe sowie eine zentrale Steuerung.
Dazu sagt die komba Landesvorsitzende Ines Kirchhoff: “Jedes ‘Leistungsversprechen’ funktioniert nur, wenn es gut unterfüttert ist und die Beschäftigten mitziehen. Spannend wird es also sein, was der Senat wirklich investiert. Denn in der letztjährigen Servicekrise wurde nicht mehr Personal eingestellt, sondern lediglich vakante Stellen nachbesetzt, um akute Probleme zu bewältigen. Mehr ist deshalb mit dem aktuellen Personalbestand einfach nicht drin. Übrigens: Dies ist kein Einzelfall. Andere Verwaltungsbereiche befinden sich ebenso in Schieflage, z.B. Lebensmittelkontrollen, Standesämter oder Elterngeldstellen. Dort muss auch etwas getan werden!”
Die komba gewerkschaft hamburg fordert für die bezirklichen Kundenzentren vor allem:
- Ermittlung realistischer Bearbeitungszeiten, z.B. für Personalausweise, einschließlich täglicher Reservepuffer. Das gilt auch nach neuen Gesetzgebungen.
- Angemessene Stellenausstattung (qualitativ und quantitativ).
- Rücksichtnahme auf die Belange der Beschäftigten, z.B. bei geplanten “Springer-Arbeitsplätzen”, absehbarem Schichtdienst oder langen Öffnungszeiten – und Beachtung der gesetzlichen Mitbestimmungsrechte.
- Organisatorische Lösungen insbesondere für kleinere Kundenzentren.
- Ein vernünftiges und verlässliches IT-System, nicht nur für die Terminvorgabe, auch für die Sachbearbeitung.
Kirchhoff: “Wir appellieren darüber hinaus an die Hamburgerinnen und Hamburger, nicht erst zur Urlaubszeit zu schauen, ob Ausweisdokumente noch gültig sind. Vorausschauendes Handeln hilft und entspannt.”